Zwölf musikbegeisterte Männer gründeten 1904 im Gasthaus Eduard Reineke den "Musikverein Harmonie zu Brenken" als eigenständigen Verein.

Unterer Reihe: Von links nach Rechts:
Anton Vollmer, Konrad Kemper, Josef Stember, Georg Flottmeyer, Heinrich Steinkemper, Karl Reineke, Theodor Kappel
Obere Reihe: Von links nach rechts:
Johannes Kemper, Ferdinand Kleine, Clemens Meier, Josef Tanger, Bernhard Flottmeyer.

In der Generalversammlung im Folgejahr wurden die seit langem vorbereiteten Statuten verabschiedet.

Als Übungsleiter konnte der ehemalige Militärmusiker Brechtelt aus Büren gewonnen werden, der jedoch bereits 1905 durch, den ehemaligen Tambourmajor des Infanterie Regiment 98 in Metz, Georg Flottmeyer, in der musikalischen Leitung abgelöst wurde. Musikalisch trat der Verein durch sein Spiel bei Hochzeiten, Geburtstagen, Ausmärschen sowie bei Konzerten in Erscheinung. Um die Einkünfte aufzubessern veranstalteten die Musiker auch eigene Konzerte. So zum Beispiel erstmalig überliefert, ein Konzert am 7 Februar. 1910 von 4 Uhr nachmittags bis 11 Uhr abends. Bei den jährlich stattfindenden Generalversammlungen blieben der Ablauf und die abzustimmenden Punkte über viele Jahre hinweg gleich.

Vorstandswahlen
Der komplette Vorstand wurde immer für ein Jahr gewählt. Den Vorstandsvorsitz übernahm 1904 Georg Flottmeyer. 1927 wechselte der Vorsitz zu Johannes Kemper.

Eintrittsgeld in den Verein
Das Eintrittsgeld für neue Mitglieder betrug 3 RM. Die neuen Mitglieder mussten sich verpflichten mindesten 5 Jahre aktives Mitglied zu sein und 2 Jahre davon unentgeltlich bei den Auftritten mitzuspielen. 1926 wurde das Eintrittsgeld auf 2 RM gesenkt.

Mitgliedsbeiträge
Zu Begin wurde der Mitgliedsbeitrag für alle Mitglieder auf monatlich 1 RM festgesetzt. Der Beitrag wurde auf 50 Dpf reduziert, wenn ein eigenes Instrument vorhanden ist. 1935 beschloss die Generalversammlung, dass der 1. Vorsitzende keinen Mitgliedsbeitrag mehr zahlen musste.

Probentermine
Proben wurden zunächst Sonntags von 4 - 7 Uhr nachmittags im Vereinszimmer durchgeführt. 1924 wurde bestimmt, dass die Proben Sonntags von 4 - 6 Uhr nachmittags stattfinden sollten.

Strafen bei Versäumnissen
Es zeichneten sich Ermüdungserscheinungen bei den Proben und Auftritten ab, denen man Einführung von Strafgeldern entgegentrat. So wurde ab 1910 festgelegt:
· 10 Dpf bei versäumter Übungsstunde
· Fehlen: 50 Dpf
· Tanzen während der zu leistenden Musik wurde gänzlich untersagt die Mindeststrafe hierfür betrug 3 RM

Der Bußgeldkatalog variierte im Lauf der Zeit je nach Handlungsbedarf und entsprechend der allgemeinen wirtschaftlichen Lage.

Proben- / Vereinszimmer
Die Lokalität für die Proben wurde jährlich neu bestimmt und wechselte des Öfteren. Begonnen wurde 1904 im Lokal Reinecke. Im Laufe der Zeit wurden für die Proben aber auch Räume in den Häusern der aktiven Mitglieder angemietet. Der dafür zu zahlende monatliche Mietzins wurd immer für ein Jahr verhandelt. Ab 1924 war das Vereinszimmer bei Heinrich Danne. 1926 beträgt der Mietzins für das Zimmer 2,50 RM pro Monat

Preise für die Auftritte
Auch die Preise für die größeren Auftritte wurden in den Generalversammlungen besprochen und festgelegt. So ist aus dem Jahre 1910 überliefert, dass für den Auftritt zum Kaisergeburtstag mit Ausmarsch und Konzert 30 RM verlangt wurden.

Aufwandsentschädigung für die Musiker
Musste ein Musiker für den Auftritt unbezahlten Urlaub nehmen, werden ihm um 1910 dafür pro Stunde Ausfall 30 Dpf vom Verein gezahlt. Ab 1927 erhielt der Dirigent 3% von den musikalischen Einkünften als Entschädigung.

Neuaufnahme von Mitgliedern
Am Ende jeder Generalversammlung wurde über die Neuaufnahme weiterer Musiker abgestimmt. Diese mussten Ihren Beitritt gegenzeichnen und wenn möglich das Eintrittsgeld sofort beim Kassierer zahlen.

1910 - Von links nach Rechts:
Georg Flottmeyer, Kaup, Wilhelm Meier, Johannes Kemper, Heinrich Danne, Bernhard Flottmeyer, August Kamp, Franz Meier, Josef Meier.
Sitzend:
Wilhelm Ester, Wilhelm Feldmann

Der 1. Weltkrieg (1914 - 1917) und seine Auswirkungen in den Folgejahren lähmten die musikalischen Aktivitäten. Ein noch erhaltenes Protokoll der Vorstandsitzung aus dem Jahr 1923 lässt aber darauf schließen, dass sich die Musiker nach dem Krieg schnell wieder zusammengefunden hatten.

Ab 1926 wurde beim Sterbefall von Mitgliedern und auch ihren Frauen die Trauermusik durchgeführt. Für die notwendige Anschaffung von Vereinsinstrument stellten die Musiker 1927 eigene Geldmittel zur Verfügung, da die Vereinskasse dieses nicht mehr hergab.

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